Laudationes für die Preisträger
Laudatio für Ronja Friedhoff
Eingereicht von Prof. Dr. Boas Pucker vom Institut für Pflanzenbiologie
Ronja Friedhoff gehört zu den besten Studierenden der Kohorte, aber ist mir durch ihre Begeisterung und ihr Talent für Forschung aufgefallen.
Während eines selbstorganisierten Forschungsaufenthalts in der vorlesungsfreien Zeit zwischen ihrem dritten und vierten Semester hat sie in Kanada umfangreiche Erfahrungen in der Virologie gesammelt.
Die Ergebniße dieser Forschungsarbeiten wurden von Frau Friedhoff in dem wissenschaftlichen Journal PLOS ONE veröffentlicht. Die Veröffentlichung von Forschungsergebnissen aus dem vierten Bachelor-Semester als Erstautorin ist in der Biologie auß;ergewöhnlich und ich habe bisher noch nie von einem vergleichbaren Fall gehört.
Frau Friedhoff war eine treibende Kraft in unserem iGEM-Team 2023. Dabei handelt es sich um ein studentisches Team, das an dem größten internationalen Wettbewerb zur Synthetischen Biologie teilgenommen hat. In vielerlei Hinsicht war Frau Friedhoff außergewöhnlich engagiert: Sie hat umfangreiche finanzielle Unterstützung und Sachspenden von verschiedenen Unternehmen eingeworben.
Von ihr stammt auch der Projektvorschlag zur Entwicklung einer Aptamer-basierten Quantifizierungssmethode der Lithiumkonzentration in Blutproben. Das Projekt wurde während des internationalen Finales in Paris mehrfach ausgezeichnet, unter anderem als "Best Diagnostics Project".
In diesem Jahr unterstützt Frau Friedhoff ehrenamtlich die Betreuung des SynBio2024-Teams.
Zusätzlich ist sie in der Fachgruppe Biologie aktiv und maßgeblich an der Curriculumsentwicklung des Biologie Masterstudiengangs beteiligt.
Als studentisches Mitglied war sie bereits Teil von Habilitations- und Berufungskommissionen.
Frau Friedhoff hat bereits die Genome von mehreren medizinisch relevanten Pflanzen mittels Nanoporen-Technologie sequenziert, um die Erforschung von Biosynthese-Wegen pflanzlicher Wirkstoffe zu ermöglichen.
Im Rahmen dieser Forschung hat sie signifikant zu sechs wissenschaftlichen Publikationen beigetragen.
Aufgrund dieser erfolgreichen Sequenzier-Aktivitäten wurde sie von Oxford Nanopore Technologies für einen Vortrag in London eingeladen. Darüber hat auch das TU Magazin berichtet.
Frau Friedhoff interessiert sich für Wirt-Pathogen-Interaktionen und setzt in ihrem aktuellen Masterstudium einen Schwerpunkt auf Infektionsbiologie.
In ihrer Bachelorarbeit hat sie am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung zur Entwicklung von Vektorimpfstoffen beigetragen.
Ich bin davon überzeugt, dass Frau Friedhoff aufgrund ihrer außergewöhnlichen Motivation und Begeisterung für Forschung in einer akademischen Karriere erfolgreich sein wird,
gratuliere ganz herzlich zur Auszeichnung mit dem Bürgerpreis und wünsche alles Gute für die Zukunft!
Laudatio für Lisa-Marie Jalyschko
Eingereicht von Prof. Dr.-Ing. Jörn Pachl vom Institut für Eisenbahnwesen und Verkehrssicherung
Als Studiendekan des Studiengangs Verkehrsingenieurwesen freue ich mich, heute mit Frau Jalyschko eine Studentin dieses Studiengangs als Preisträgerin des Braunschweiger Bürgerpreises vorstellen zu dürfen.
Frau Jalyschko studiert zurzeit Verkehrsingenieurwesen im Master mit den Vertiefungsrichtungen ÖPNV und Spurgeführter Verkehr.
Sie hatte auch bereits ihr Bachelorstudium an der TU Braunschweig absolviert.
Besonders bemerkenswert ist dabei ihre Bachelorarbeit, in der es ihr gelungen ist, verkehrswissenschaftliche Erkenntnisse mit Erfahrungen aus der kommunalpolitischen Arbeit zu verknüpfen.
Das Ergebnis ist eine GIS-basierte App, um die Parkhausauslastung in unseren Innenstädten zu steigern und die Nutzung des öffentlichen Raumes zu verbessern, ein Thema, das uns alle angeht, nicht nur in Braunschweig.
Die Entwicklung wird auf Open-Source-Basis der Allgemeinheit zur Verfügung gestellt.
Damit können jetzt weitere Anwendungen auf diese in Braunschweig initiierte Entwicklung aufsetzen. Aber Frau Jalyschko ist nicht nur eine herausragende Studentin; sie ist auch eine engagierte Bürgerin.
Als ehrenamtlich gewähltes Ratsmitglied und Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Braunschweig zeigt sie, was es bedeutet, sich aktiv in die Gestaltung ihrer Stadt einzubringen.
Dabei beweist sie nicht nur ihre Fachkompetenz im Aufsichtsrat der Braunschweiger Verkehrsgesellschaft mbH und der Nibelungen Wohnbau GmbH, sondern auch ihre Verantwortung in verschiedenen Ausschüssen, etwa für Mobilität, Tiefbau und Auftragsvergabe sowie im Ausschuss für Planung und Hochbau. Besonders hervorheben möchte ich die bemerkenswerte Balance, die Frau Jalyschko zwischen ihrem Studium und ihrem persönlichen Leben gefunden hat.
Die Geburt ihres Kindes hat sie nicht daran gehindert, ihre akademischen Ziele mit Bravour zu verfolgen.
Wenige Monate nach der Geburt hat sie ihre Prüfungen, darunter die im Bereich ÖPNV, Betrieb und Fahrzeuge, hervorragend gemeistert und ihre Bachelorarbeit mit einer herausragenden Leistung abgeschlossen. Ich gratuliere Frau Jalyschko herzlich zur Verleihung des Braunschweiger Bürgerpreises!
Laudatio für Luca Madita Nieding
Eingereicht von Prof. Dr. Dirk Langemann vom Institut für Partielle Differentialgleichungen
Frau Luca Nieding studiert nach zwei Bachelor-Abschlüssen in Physik und Mathematik mit jeweils der Note 1.0 für die Abschlussarbeiten derzeit im Master Physik an der Technischen Universität Braunschweig.
Ihre im April 2024 fertiggestellte Mathematik-Bachelorarbeit „Einfluss von Modellerweiterungen auf die Lösungen eines Advektion-Diffusion-Reaktion-Modells für Waldbrände“ beschäftigt sich mit dem im Zuge des Klimawandels immer dringlicheren Problem der mathematischen Modellierung der Waldbrandausbreitung.
Ihre Arbeit ist so beeindruckend, dass sie zu einer Vortragsreihe und zu einem Forschungsaufenthalt an die Universität Zaragoza, Spanien, eingeladen wurde.
Außerdem hat Frau Nieding ihre Ergebnisse auf der Studierenden-Konferenz der Deutschen Mathematik-Vereinigung in Ilmenau vorgestellt und wurde dort ausgezeichnet. Im Februar 2025 wird sie als Studierende auf der internationalen Konferenz MathMod in Wien vortragen.
Frau Nieding hat ihr Studium darauf ausgerichtet, fundierte theorie-nahe mathematische und physikalische Kenntnisse mit anwendungsorientierten Fähigkeiten zu verbinden.
Sie hat eine besondere Gabe in der Darstellung und Vermittlung:
Wir freuen uns, dass sie seit diesem Wintersemester die große Saalübung zur Vorlesung Ingenieurmathematik für Studierende im ersten Semester anbietet.
Es ist sehr beeindruckend, wie instruktiv und anschaulich Frau Nieding im Audimax einigen hundert Studierenden mathematische Zusammenhänge nahebringt.
Frau Nieding ist in der studentischen Selbstverwaltung sehr aktiv:
Einerseits hat sie von der Mitarbeit in der Fachschaft, der Tätigkeit als AStA-Referentin, der Mitwirkung in der Studienkommission und in Berufungskommissionen bis hin zu Positionen als studentische Hilfskraft an unterschiedlichen Instituten nahezu alle studentischen ämter einmal ausgeübt.
Andererseits hat sie diese Aufgaben mit eigenen und neuen Ideen gefüllt und bereichert. So hat sie den Austausch mit Studierenden anderer Universitäten ebenso organisiert wie die Betreuung von Neu-Studierenden.
Sie hat Podcasts erstellt, die Schülerinnen und Schüler für ein Studium in den MINT-Fächern begeistern sollen, und sie hat Studierenden die Arbeitsweise der akademischen Selbstverwaltung nähergebracht.
Schließlich hat sie über das Studium hinaus zahlreiche Interessen: Sie nimmt rege am gesellschaftlichen und politischen Diskurs teil und begeistert sich für Kunst, Tanz, Literatur und Kickboxen.
Ihr Studienerfolg, ihr Ideenreichtum und ihre gesamte Persönlichkeit machen Frau Luca Madita Nieding zu einer würdigen Preisträgerin des Braunschweiger Bürgerpreises 2024, den der Soroptimist Club Braunschweig Frau Nieding für ihre herausragenden Studienleistungen und ihr umfangreiches Engagement stiftet.
Wir wünschen ihr weiterhin viel Erfolg und alles Gute.
Herzlichen Glückwunsch!
Laudatio für Larissa Ornat
Eingereicht von Prof. Dr. Sven Hartwig vom Institut für Füge- und Schweißtechnik
Es ist mir eine besondere Freude, heute die Laudatio auf Larissa Ornat halten zu dürfen. Ich habe Frau Ornat als eine außerordentlich engagierte und talentierte Studentin kennengelernt, die sich durch ihre exzellenten Studienleistungen, ihre intellektuelle Neugier und ihr bemerkenswertes Engagement im Bereich des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus auszeichnet.
Ihr wissenschaftliches Interesse zeigt sich nicht nur in hervorragenden Noten und einem Händchen für gute Themen, ihre mit 1,0 bewertete BA Arbeit beschäftigte sich zum Beispiel mit dem Flüsterwitz im Frühstalinismus, sondern auch in der Tatsache, dass sie parallel zu ihrem Master of Education auch den Fachmaster Geschichte studiert. Eine nicht unerhebliche Doppelbelastung, die sie mit großer Souveränität meistert und sich darüber hinaus mit einem hohen Maß an Eigeninitiative und Motivation als studentische Hilfskraft in gleich zwei thematisch sehr unterschiedlichen Bereichen einbringt:
Im Projekt "Urban.Classics" am Lehrstuhl von Prof. Dr. Johannes Wienand und am Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit. All dies zeigt, wie breit und wie engagiert Larissa Ornat studiert.
Neben ihren fachlichen Leistungen ist vor allem ihr Larissa Ornat Engagement im Bereich der Erinnerungskultur und in der Unterstützung von Angehörigen der Opfer des NS-Regimes bemerkenswert.
Sie hat ein Praktikum in der Gedenkstätte in der JVA Wolfenbüttel, einer der zentralen Justizgedenkstätten in Deutschland, absolviert und engagierte sich hier auch nach Abschluss des Praktikums ehrenamtlich weiter.
Hervorzuheben ist besonders ihre Betreuung polnischer Angehöriger von NS-Opfern, von übersetzungen und Korrespondenzen bis hin zur einfühlsamen Begleitung dieser Menschen vor Ort.
Angesichts der historischen Sensibilität dieses Themas leistet sie damit mit Engagement und Empathie einen wichtigen Beitrag zur Aufarbeitung und Verständigung und hilft kulturelle Brücken zwischen der deutschen und der polnischen Erinnerungskultur zu schlagen.
Ihr Einsatz in der Gedenkstättenarbeit geht Hand in Hand mit ihrer wissenschaftlichen Tätigkeit.
Dies zeigt sich etwa in ihrer Teilnahme an der Interdisziplinären Sommerakademie des Deutschen Polen-Instituts und ihrem aktuellen Auslandssemester in Krakau.
Ein weiterer Ausdruck ihres sozialen und geschichtspolitischen Engagements ist die Erstellung einer Biografietafel zur Verfolgung der Familie Mohrlüder durch die nationalsozialistische Justiz, die nun als Teil der Ausstellung im ehemaligen Hinrichtungshaus zu sehen ist. Larissa Ornats Arbeit zeigt damit sehr schön, wie die Geschichtswissenschaft auch über den akademischen Elfenbeinturm hinaus wirken kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen: Larissa Ornat ist eine außergewöhnliche Studentin, deren akademische Exzellenz und tiefes soziales Engagement sie zu einer äußerst würdigen Preisträgerin des Braunschweiger Bürgerpreises machen.
Laudatio für Nele Rosenkranz
Eingereicht von Prof. Dr. Felix Rösel vom Institut für Volkswirtschaftslehreng
Wenn Sie Frau Rosenkranz treffen, spüren Sie sofort eines: echte Begeisterung.
Frau Rosenkranz ist begeistert von ihrem Studium im Fach Wirtschaftsingenieurwesen-Maschinenbau.
Ihren Bachelor in diesem anspruchsvollen Studium hat sie mit hervorragenden Noten und einem Auslandsaufenthalt in Großbritannien abgeschlossen, in der Regelstudienzeit!
Mit Begeisterung setzt Frau Rosenkranz nun ihr Wirtschaftsingenieurs-Studium an der TU Braunschweig im Master fort, bald geht es für einen weiteren Auslandsaufenthalt in die USA.
Ihre Leidenschaft für die Verbindung von Technik und Wirtschaft lebt sie auf und neben dem Campus. Schon früh wurde Frau Rosenkranz Mitglied im Verein Deutscher Ingenieure, absolvierte Praktika und Workshops bei Spitzenfirmen wie Porsche und gewann einen studentischen Start-up-Wettbewerb.
All ihre Begeisterung und Fähigkeiten sind aber für Frau Rosenkranz kein Selbstzweck, sondern sie bringt sie zum Wohle von Umwelt, Gesundheit und Gesellschaft ein.
In ihrer Bachelorarbeit hat Frau Rosenkranz Möglichkeiten für nachhaltige Kreislaufwirtschaftsstrategien für Lithium-Ionen-Batterien untersucht.
Das ist eine für die Umwelt wichtige Arbeit, für die es die Bestnote gab.
Aktuell verantwortet Frau Rosenkranz das Business Development in einem jungen Start-up-Projekt im Health-Tech-Bereich, das die Behandlung von Angststörungen und Phobien verbessern möchte.
Darüber hinaus übernimmt Frau Rosenkranz praktisch Verantwortung, indem sie ehrenamtlich Nachhilfe für benachteiligte Schüler gibt.
All dies wurde Frau Rosenkranz nicht geschenkt. Sie hat sich als Erststudierende in ihrer Familie alles selbst erarbeitet.
Der Braunschweiger Bürgerpreis 2024 für Nele Rosenkranz wird von dem langjährigen Förderer Carl-Peter Langerfeldt gestiftet und ehrt ihren Studienerfolg und ihr soziales Engagement.
Frau Rosenkranz, ganz herzlichen Glückwunsch! Sie sind ein echtes Vorbild. Wir sind von Ihnen begeistert!
Laudatio für Georg Schewtschuk
Eingereicht von Prof. Dr. Stephan Reichl vom Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie
Es ist mir eine große Freude, Ihnen Herrn Georg Schewtschuk kurz vorstellen zu dürfen.
Herr Schewtschuk studiert mit großer Hingabe und überaus erfolgreich im anspruchsvollen Studiengang Pharmazie. So absolvierte er im März 2023 den Ersten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung (1. Staatsexamen) als bundesweit einheitliche und an allen Standorten zeitgleich stattfindende Prüfung mit Bestnote. Diese wurde bundesweit unter 782 Teilnehmenden nur an 5 Studierende vergeben, darunter Georg Schewtschuk.
Herr Schewtschuk ist ein außergewöhnlich intelligenter und fleißiger Student. Er hat eine sehr schnelle Auffassungsgabe und zeigt hohe Leistungsbereitschaft.
Dabei ist er zurückhaltend, freundlich und höflich, jedoch standhaft bei seiner Argumentation in fachlichen Angelegenheiten. Trotz dieser herausragenden Eigenschaften ist er sehr gut in die Gemeinschaft der Studierenden integriert, denn er zeigt sich hilfsbereit, rücksichtsvoll und drängt sich nicht in den Vordergrund.
Gleichzeitig unterstützt er leistungsschwächere Studierende und engagiert sich anerkennenswert für die Gemeinschaft.
So unterstützt er Kommilitoninnen und Kommilitonen durch Tutorien in Grundlagenfächern, engagiert sich in der Fachgruppe Pharmazie bei den Einführungswochen für Erstsemester oder als Kapitän der Fußball-Uniliga Mannschaft "Pharmis Saint Germain".
Sport spielt ebenfalls eine große Rolle in seinem Leben, und auch hier ist er sehr erfolgreich. Herr Schewtschuk spielte lange Zeit Volleyball auf hohem Niveau und errang bei den deutschen U18-Meisterschaften mit der Mannschaft des TK Hannover in den Jahren 2017 und 2018 die Plätze 7 bzw. 6. Zudem war er Mitglied der niedersächsischen Jugendauswahl im Volleyball und spielte zuletzt beim USC Braunschweig.
Die Braunschweiger Pharmazie gratuliert Herrn Schewtschuk ganz herzlich zur verdienten Auszeichnung mit dem Braunschweiger Bürgerpreis 2024 und freut sich für ihn.
Wir sind überzeugt, auch in Zukunft noch viel von ihm zu hören und wünschen ihm weiterhin viel Erfolg und alles Gute.