Laudationes für die Preisträger
Herr Lukas Bollenbach hat nach dem Abitur zunächst eine Ausbildung zum Pharmakanten als bester Absolvent in Niedersachsen mit der Note "Sehr gut" abgeschlossen. Zum Wintersemester 2015/16 hat er das Studium der Pharmazie an der TU Braunschweig aufgenommen und so zügig und erfolgreich vorangetrieben, so dass er zum frühest möglichen Zeitpunkt nach dem 4. Fachsemester an der bundesweit durchgeführten Prüfung zum Ersten Abschnitt der Pharmazeutischen Prüfung teilnehmen konnte. Er hat alle vier Teilprüfungen mit der Note "Sehr gut" bestanden und in der Gesamtprüfung den Notendurchschnitt 1,0 erreicht. Dieses herausragende Ergebnis teilt er sich deutschlandweit mit drei weiteren Studierenden, und gehört damit zu den 0,4% Besten bundesweit. In seinen stärksten Teilprüfungen gehört er sogar zu den 5 besten Pharmaziestudierenden in Deutschland, hier sprechen wir von einer Gesamtzahl von mehr als 1200.
Aktuell befindet er sich im 7. Fachsemester. In allen Semestern ist er durch konstant sehr gute Leistungen und großes fachliches Interesse aufgefallen. Dies gilt insbesondere für die beiden vergangenen Semester im Hauptstudium. Auf Basis seiner durchgehend hervorragenden Noten ist er als Tutor in der Arzneistoffanalytik für andere Studierende geworben worden und unterstützt nun schwächere Studierende parallel zu seinem eigenen Studium. Auch hier ist er erfolgreich tätig und seine Unterstützung wird von seinen Kommilitoninnen und Kommilitonen wertgeschätzt. Bereits früh hat er sich auch außerhalb der Universität sozial engagiert. So hat er Konfirmandenfreizeiten in seiner Kirchengemeinde St. Johannis in Nordstemmen mitorganisiert und betreut und unterstützt die Gemeinde bei der Produktion der Kirchenzeitung.
Herr Bollenbach ist ein herausragender Leistungsträger innerhalb der Studierendenschaft, der sich außerdem in vorbildlicher Weise sozial engagiert. Herr Bollenbach wird die Auszeichnung mit dem Braunschweiger Bürgerpreis für seine herausragenden Leistungen im Grund- und Hauptstudium sicherlich als Ansporn für den in Kürze anstehenden 2. Teil der Pharmazeutischen Prüfung annehmen. Herzlichen Glückwunsch!
Preis gestiftet von: Soroptimist Club International Braunschweig
Pauline Falkenrich ist nach Stationen in Paderborn, Santiago de Chile und Mainz nun seit 2017 Braunschweiger Bürgerin. Frau Falkenrich zeichnet eine Affinität zur Internationalität aus, das dokumentiert auch die Wahl Ihres Studiums "Internationales Bauingenieurwesen" an der Hochschule Mainz. So führte es sie im Jahr 2016 ins ferne Südamerika, wo sie selbstorganisiert für fast ein Jahr in Chile studierte und ihre Bachelorarbeit vorbereitete. Diese befasste sich dann auch mit dem Thema "Probabilistic Risk Assessment of Fluvial Flooding – a case study for Rio Aconcagua in Central Chile". Die Wahl für ein Masterstudium in ihrer vorausplanenden und zielorientierten Art fiel im Oktober 2017 auf das Bauingenieurwesen an der TU Braunschweig: Modularisierung und die großen Wahlfreiheiten waren hierbei ausschlaggebend.
An der TU Braunschweig hat sich Frau Falkenrich insbesondere in der Vertiefung Hydromechanik und Küsteningenieurwesen am Leichtweiß-Institut als eine hochgradig engagierte und wissbegierige Studentin erwiesen. Neben Ihren exzellenten Noten im Küsteningenieurwesen hat sie bereits in der ersten Hälfte ihres Masterstudiums großes Interesse an den damit verbundenen wissenschaftlichen Fragestellungen gezeigt. In den konstruktiven Fächern glänzt Frau Falkenrich ebenfalls mit hervorragenden Leistungen. Dies führte bisher zu einer Durchschnittsgesamtnote von 1,1.
Beachtenswert ist neben den akademischen Erfolgen das Frau Falkenrich auszeichnende große soziale Engagement. "Ingenieure ohne Grenzen e.V" von 2014-2016, ein Freiwilligenprojekt während ihres Aufenthaltes in Chile, und nunmehr ihr ehrenamtliches Wirken in Braunschweig in dem TU Programm "S.O.S – Studieren ohne Sprachbarrieren" sind einige großartige Beispiele. Sie setzt sich mit viel Freude und sehr erfolgreich als Sprachcoach für ausländische Studierende ein, zuletzt mit fünf Geflüchteten aus Syrien und Afghanistan.
Auch "Bauen und Umwelt" steht bei Frau Falkenrich in Ihrer Freizeit auf dem Programm, denn sie arbeitet ehrenamtlich in dem ökologischen Projekt "Stadtgarten Bebelhof" mit. Nach mehreren Praktika bei großen Bauunternehmen und Ingenieurbüros bringt sie sich hochmotiviert für dieses urbane Gartenbauprojekt auf städtischen, versiegelten Gebieten ein. Im Projekt arbeitet sie mit Langzeitarbeitslosen, um nachhaltig landwirtschaftliche Produkte zu erzeugen. Im Hinblick auf den Forschungsschwerpunkt "Stadt der Zukunft" an der TU Braunschweig und der Fakultät für Architektur, Bauingenieurwesen und Umweltwissenschaften, kann sich eine zukünftige Bauingenieurin gar nicht besser positionieren. Weiter so vorbildlich, Frau Falkenrich und herzlichen Glückwunsch!
Was Frau Antonie Huff als Studierende im 2-Fach-Bachelor Darstellendes Spiel und Englisch an der TU Braunschweig und der HBK Braunschweig bereits an fachlicher Exzellenz und sozialer Kompetenz vorzuweisen hat, nötigt außerordentlichen Respekt ab.
Sie ist über ihre ausgezeichneten Leistungen hinaus hochschulpolitisch engagiert, nämlich als Mitglied im Senat der HBK Braunschweig 2016 - 2017. Trotz ihres noch jungen Alters hat Antonie Huff bereits ein bemerkenswertes Portfolio in der Theaterpädagogik entwickelt, das in Braunschweig bereits erhebliche Breitenwirkung ausgeprägt hat. Ausgebildet wurde sie in Berlin, wo sie zunächst von 2010 bis 2013 im Jugendclub der Staatsoper tätig war und anschließend ihr Freiwilliges Soziales Jahr am Gorki Theater verbrachte. Als Beispiel ihrer herausragenden Theaterarbeit möchte ich zwei brillante Regiearbeiten erwähnen: das "Particle Play", ein Theaterprojekt mit Physikstudenten der TU Braunschweig, und ihr erfolgreiches interkulturelles Theaterprojekt mit internationalen Studierenden in Kooperation mit dem Carl Duisberg Centrum Berlin. Interkulturelles Theater z.B. "Das Verschlingen" mit Sinti und Roma für das Aufbau Theater Kreuzberg, macht Antonie Huff ebenfalls seit mehreren Jahren. Bemerkenswert ist Antonie Huffs soziales Engagement für behinderte sowie für ganz junge und ganz alte Menschen. Sie studierte in Kooperation mit dem theaterpädagogischen Zentrum und der "Mit-Uns" Gemeinde Braunschweig für geistig behinderte Jugendliche das Theaterstück "Jona begegnet Gott" ein. In Berlin assistierte sie bei einer Koproduktion der Hochschule für Musik Hanns Eisler mit der Landesmusikakademie Berlin. Sie leitete den Kinderjugendklub am LOT Theater in Braunschweig, gleichzeitig assistierte sie beim Seniorentheaterklub "Golden Gorkis" in Berlin. Das Theaterprojekt "Ferien die schlauer machen" realisierte sie im Rahmen der Ferienfreizeit des Jugendamts Braunschweig.
Frau Antonie Huff ist gerade für eine knapp 23-jährige Studierende bereits eine mit erheblicher Erfahrung und ausgesprochener, weit überdurchschnittlicher persönlicher und künstlerischer Reife ausgestattete Regiepersönlichkeit. Für die Zukunft verspricht Frau Huff, überregional wirksame Theatermacherin zu werden, die der sozialen, interkulturellen und inklusiven Dimension ihrer Arbeit ganz besonderen Raum gegeben hat. Leider kann sie heute nicht anwesend sein, da sie ein einjähriges Auslandsstudium in den USA absolviert. Sie ist derzeit Exchange Fellow der Federation of German-American Clubs an der renommierten Ivy League Hochschule Dartmouth College in der Nähe von Boston.
Preis gestiftet von: Erich-Mundstock-Stiftung
Nach seinem Abitur am Gymnasium Henstedt-Ulzburg 2013 nahm Herr Rathgen das Studium des Bauingenieurwesens an der TU Braunschweig auf. Am Fachgebiet Massivbau ist er das erste Mal zu Beginn seines Masterstudiums aufgrund seiner exzellenten Ergebnisse in den Klausuren aufgefallen. Zudem zeigte er ein sehr hohes Interesse an Fragestellungen des konstruktiven Ingenieurbaus. Seit Juni 2017 arbeitet er im Fachgebiet Massivbau und wirkt im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Graduiertenkollegs an dem Aufbau und der Auswertung von Datenbanken sowie der numerischen Simulation von Bauteilversuchen mit. Herr Rathgen übernimmt hierbei hoch anspruchsvolle Aufgaben, und leistet einen außerordentlich wichtigen Beitrag zur erfolgreichen Bearbeitung des Forschungsvorhabens. Seine Leidenschaft für den konstruktiven Ingenieurbau, und hier insbesondere den Brückenbau, haben sein Interesse geweckt, sich vertieft mit der Resttragfähigkeit von gealterten Brücken in Massivbauweise zu beschäftigen - einem sehr aktuellen Thema. So widmete sich Herr Rathgen in seiner Studienarbeit der numerischen Simulation von Rissbildungen bei Brückenträgern unter Querkraftbeanspruchung. Zurzeit beschäftigt sich Herr Rathgen im Rahmen seiner Masterarbeit mit der Optimierung der Konfiguration von Modellparametern um eine wirklichkeitsnahe Vorhersage einer kritischen Schrägrissbildung mithilfe von numerischen Simulationen zu ermöglichen.
Neben seinem Studium setzt sich Herr Rathgen als ehrenamtlicher Trainer beim Braunschweiger Judo Club ein und begeistert Kinder und Jugendliche für Bewegung. Im Rahmen des Projektes "Integratives Sportartenkarussell" half Herr Rathgen beim Aufbau eines Sportangebots mit, bei dem geflüchtete Kinder und Jugendliche zusammen mit deutschen Schulpaten trainieren. Herr Rathgen engagiert sich zudem seit vier Jahren beim Unisport der TU Braunschweig als ehrenamtlicher Judotrainer der Anfänger- und Fortgeschrittenengruppe. Als Trainer für Outdoor- und Erlebnispädagogik arbeitet Herr Rathgen mit Schulklassen und anderen Gruppen und führt Trainings zur Teambildung sowie zur Stärkung von Sozialkompetenzen durch. Seine Lehrenden und Kommilitonen kennen Herrn Rathgen als einen Menschen, der nicht nur in seinem Studium äußerst motiviert und sehr erfolgreich ist. Er nutzt zudem seine Kenntnisse als Trainer für Outdoor- und Erlebnispädagogik, um Sozialverhalten und Integration in seinem Umfeld zu fördern. Damit leistet er einen selbstlosen, äußerst wichtigen Beitrag zur Förderung eines sozialen und gesunden Umfelds. Herzlichen Glückwunsch!
Preis gestiftet von: Herrn Carl. P. Langerfeld
Auf die Frage, warum Sie denn gerade in Braunschweig Physik und im Nebenfach Elektrotechnik studiert, antwortet Corinna ganz unprätentiös: "Weil Braunschweig so schön ist!" Aufgewachsen ist die heute 22jährige im benachbarten Hildesheim, wo sie ihr Abitur mit der Bestnote 1.0 absolviert hat. Bereits während ihrer Schulzeit haben sie die Naturwissenschaften, aber auch die Musik und die alten Sprachen außerordentlich interessiert. Nach einem Orientierungsjahr studiert Frau Schäfer nun mit größtem Erfolg im Bachelor- und auch schon im Masterstudiengang Physik an der TU Braunschweig. Durch ausgezeichnete Leistungen, sie gehört stets zu den besten Absolventen der Kurse, ist sie ihren Dozenten und Dozentinnen aufgefallen, hat alle Prüfungen im 1. Versuch problemlos bestanden und zeigt eine ausgesprochene Begabung für Fragen der theoretischen Physik. Auch in ihrem Nebenfach, Elektrotechnik, ist Corinna Schäfer durch ihr exzellentes Wissen und Verständnis sehr positiv aufgefallen und hat z.B. die beste Klausur zur Vorlesung Grundlagen der Elektrotechnik geschrieben. Frau Schäfer beeindruckt durch ihre bescheidene, natürliche Art, die sie sehr konstruktiv in wissenschaftlichen Diskussionen mit ihren, meist männlichen Mitstudierenden einzubringen vermag. Sie vertieft dadurch nicht nur ihr eigenes Verständnis komplexer physikalischer Vorgänge, sondern trägt so prosozial auch zum besseren Lernerfolg ihrer Umgebung bei. Es wundert daher nicht, dass sie als Betreuerin von Studierenden jüngerer Semester in übungen und Praktika größte Anerkennung auch für ihr didaktisches Geschick erntet.
Zurzeit arbeitet Frau Schäfer intensiv am Abschluss ihrer Bachelorarbeit, in der sie sich mit äußerst schwierigen Fragen der Wechselwirkung zwischen Magnetfeldern, Elektronen und Neutralteilchen in kometaren Plasmen beschäftigt. Diese, im Rahmen der Rosetta-Mission angesiedelte Aufgabenstellung, bringt die junge Wissenschaftlerin bereits in Kontakt mit internationalen Kolleginnen und Kollegen in der Schweiz und den USA. Trotz der intensiven Beschäftigung mit wissenschaftlichen Fragestellungen bleibt Frau Schäfer auch Zeit für ihre große Leidenschaft, die Musik. Sie spielt sehr gerne Querflöte und Altsaxophon. Und da ihre eigene Jazz-Band sich wegen der nachschulischen Fliehkräfte aufgelöst hat, schloss sich Frau Schäfer natürlich der Akablas der TU Braunschweig an. Auch eine Kampfsportart hat es ihr angetan. Sie hat den 1. Kyu der betont defensiven japanischen Kampfkunst Aikido. Und seit einiger Zeit erfreut sie sich auch sehr ihrer Tätigkeit im Bereich Cosplay, einer modernen Form des Theaters und des Maskenballs.
Wenn Sie mehr über Frau Schäfer erfahren möchten, scheuen Sie sich nicht, sie in lateinischer Sprache anzusprechen: im Rerum Antiquarum Certamen war sie 2014 die Landessiegerin.
Gratulationes Corinna Pastor!
Herr Wagner gehört zu den begabtesten und engagiertesten Studierenden der Pharmazie an der TU Braunschweig. Er hat im Wintersemester 2011/12 mit dem Bachelor-Studiengang "Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik" in Karlsruhe begonnen, den er im Sommer 2015 erfolgreich abschloss. Während dieses Studiums absolvierte er ein 3-monatiges Forschungspraktikum in Kanada, das durch den Deutschen Akademischen Austauschdienst gefördert wurde. Zuvor ist Herr Wagner jedoch mit der Hochschulgruppe "Engineers without Borders" nach Port-au-Prince auf Haiti gereist, das 2010 von einem extrem schweren Erdbeben verwüstet wurde. Dort hat er eine Zisterne für die dezentrale Trinkwassergewinnung und -produktion einer Schule mit errichtet. Hier zeigt sich, dass Herr Wagner nicht nur seine eigene Ausbildung im Blick hat, sondern sich auch für ein gesellschaftlich hochrelevantes Projekt engagiert. Im Wintersemester 2015/16 begann Herr Wagner Pharmazie an der TU Braunschweig zu studieren und gehört in seinem Jahrgang stets zu den Besten. Im Sommer 2017 legte er das 1. Staatsexamen nach der Mindeststudienzeit von vier Semestern mit einem Notendurchschnitt von 1,25 ab. Diese Leistung ist herausragend und wird nur von wenigen Pharmaziestudierenden jedes Jahr in Deutschland bei dieser bundesweit einheitlichen Prüfung erreicht. - von einem weiteren haben Sie heute schon gehört.
In diesem Sommer arbeitete Herr Wagner in Ghana an der Kwame Nkrumah University of Science and Technology in Kumasi und untersuchte tropische Pflanzen, um neue pharmazeutische Wirkstoffe zu finden. Dieser Aufenthalt fand im Rahmen des Austausch-Programms der "International Pharmaceutical Students‘ Federation" statt und zeigt erneut das Bestreben von Herrn Wagner neben dem Studium möglichst vielfältige Arbeitsbereiche in verschiedenen Kulturkreisen kennenzulernen.
In seiner Freizeit treibt Herr Wagner leidenschaftlich Sport und hat sich sehr stark in der Jugendarbeit engagiert. Er war übungsleiter im Geräteturnen und Schiedsrichter auf dem Fußballplatz. Herr Wagner ist ein hervorragender Student mit ausgezeichneter Perspektive. Er studiert nicht nur mit außergewöhnlichem Erfolg, sondern hat sich auch bereits sozial und gesellschaftlich international engagiert. Wir gratulieren ihm zum Braunschweiger Bürgerpreis 2018!