Preisverleihung 2014

Laudationes für die Preisträger


Narin Akay

Den ersten Bürgerpreis erhält heute Abend Frau Narin Akay überreicht. Frau Akay studiert seit dem Wintersemester 2011/12 an der TU Braunschweig. Gegenwärtig steht sie am Ende ihres Bachelorstudiums der "Integrierten Sozialwissenschaften". Frau Akay hat sich im Verlauf des Studiums durchgängig durch gute und sehr gute Leistungen ausgezeichnet. Ihr Notendurchschnitt liegt derzeit (nach dem erfolgreichen Absolvieren fast aller Module und vor dem Start der Bachelorarbeit) bei 1,6 und damit d e u t l i c h über dem Durchschnitt in diesem Studiengang.

Die schriftlichen Arbeiten von Frau Akay zeichnen sich durch eine systematische wissenschaftliche Herangehensweise aus. Darüber hinaus beweist sie großes Interesse und sehr gute Kompetenzen bei der Bearbeitung empirischer Forschungsfragen im Bereich der Soziologie. So wirkt sie derzeit am Lehrstuhl für Sozialstrukturanalyse und empirische Sozialforschung an einem studentischen Forschungsprojekt mit, für das externe Mittel eingeworben wurden. Frau Akay war bereits bei der Erarbeitung des Antrages sehr engagiert beteiligt und ihre Beiträge haben entscheidend mit dazu beigetragen, dass die Gelder bewilligt wurden. Das Ziel des Projektes ist die Analyse von familialen Lebensläufen im Geschlechtervergleich.

Obwohl Frau Akay mit herausragendem Einsatz ihr Studium betreibt, ist sie seit ihrer Schulzeit und bis heute kontinuierlich sozial engagiert. In dem Projekt "Schüler helfen Schülern" organisierte sie Freizeit- und Lernangebote. Später betreute sie freiwillig Erstsemester unseres Studienganges sowie Austauschstudierende. Gegenwärtig engagiert sie sich in einem Projekt, in dem aktive und ehemalige Studierende der TU Braunschweig Schüler mit Migrationshintergrund bei Alltags- und schulischen Problemen unterstützen und gemeinsam Freizeitaktivitäten organisieren und durchführen. Sie ist aktiv an der Gestaltung der Pilotphase dieses neuen Projektes mit dem Namen "Abila" beteiligt. Abila ist ein Kunstwort, das zusammengesetzt wurde aus den türkischen Wörtern Abla und Abi, die übersetzt große Schwester bzw. großer Bruder bedeuten.

Herzlichen Glückwunsch, liebe Frau Akay, gern überreiche ich Ihnen, wie von Herrn Prof. Konietzka vorgeschlagen, den Braunschweiger Bürgerpreis.

Florian Jackisch

Und nun komme ich zu einem Preisträger, der zurzeit seine Masterarbeit im Fach Elektrotechnik am Institut für Nachrichtentechnik schreibt, Herrn Florian Jackisch, der von Herrn Prof. Reimers vorgeschlagen wurde.

Im Herbst 2012 hat Herr Jackisch das Bachelorstudium in diesem Fach beendet und dieses mit der Gesamtnote 1,6 geschafft. Schon seine Bachelorarbeit mit dem etwas sperrigen Titel "Vergleich verschiedener Hardware-Architekturen eines DVB-T2-Empfängers" weist auf das Institut für Nachrichtentechnik hin, aus dem schon zwei Preisträger unseres Bürgerpreises erwuchsen. Mit seiner derzeit noch nicht abgeschlossenen Masterarbeit, in der er mittels Software Defined Radio eine der Erfindungen des Instituts erweitert, legt er den Grundstein für seine Tätigkeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut, die er im Frühjahr 2015 beginnen wird.

Sein Studium wird Herr Jackisch voraussichtlich mit einem hervorragenden Ergebnis abschließen, so lautet seine bisherige Durchschnittsnote bei 15 abgelegten Prüfungen 1,2!

Doch nicht nur die sehr guten Studienleistungen zeichnen Herrn Jackisch aus. Neben Schule und Studium war und ist stets der Sport eine seiner großen Leidenschaften. Herr Jockisch spielte Tischtennis und Basketball in seinen Heimatvereinen und war ehrenamtlicher Trainer einer Schüler- und Jugendmannschaft. Auch erwarb er eine Schiedsrichterlizenz und leitete jahrelang Punktspiele im Jugend- und Erwachsenenbereich. Von 2011 bis 2014 übernahm er die Betreuung des Marathon-Lauftreffs im Uni-Sport, was bedeutete, dass er die wöchentlichen Laufeinheiten und ein zusätzliches Kraft- und Koordinationstraining der daran teilnehmenden Studierenden leitete.

Sehr geehrter Herr Jackisch, zur Auszeichnung mit dem Braunschweiger Bürgerpreis 2014 gratuliere ich Ihnen ganz herzlich und freue mich, dass Sie zukünftig als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der TU Braunschweig tätig sein werden.

Andreas Mecklenfeld

Als weiteren Preisträger begrüße ich nun Herrn Andreas Mecklenfeld, der von Herrn Prof. Jürgen Köhler für den Braunschweiger Bürgerpreis vorgeschlagen wurde.

Herr Mecklenfeld studierte von Oktober 2009 bis September 2012 im Bachelorstudiengang Maschinenbau an der TU Braunschweig. Schon während dieses Studiums fiel Herr Mecklenfeld durch überdurchschnittliche Studienleistungen auf, und konnte auch seine als sehr anspruchsvoll einzuordnende Bachelorarbeit mit "sehr gut" abschließen.

Im Oktober 2012 hat Herr Mecklenfeld das Masterstudium mit dem Schwerpunkt Energie- und Verfahrenstechnik begonnen. In der kürzest möglichen Studienzeit hat er sein Studium nach vier Semestern gerade vor wenigen Tagen mit der Gesamt- und Traumnote 1.0 abgeschlossen. Natürlich wurden auch seine am Institut für Thermodynamik angefertigte Studienarbeit "Auslegung von Rankine Prozessen in dynamischer Umgebung" und seine Masterarbeit "Inbetriebnahme und Regelung eines dynamischen Rankine-Prüfstands", mit 1.0 bewertet. Das Thema "Organic-Rankine-Cycle" (es geht um die Nutzbarmachung industrieller Abwärme) für seine Studien und Masterarbeit hat Herr Mecklenfeld gewählt, weil er als verantwortungsbewusster angehender Ingenieur seine studentischen Arbeiten auf dem Themengebiet "grüner" Technologien leisten wollte.

Unabhängig von seinen herausragenden, exzellenten studentischen Leistungen fällt Herr Mecklenfeld auch durch sein soziales Engagement und großes Verantwortungsbewußtsein auf. Neben der langjährigen Tätigkeit als Messdiener in seiner Heimatgemeinde betreute er mehrere Jahre lang Kinder- und Jugendzeltlager und bildete Jugendliche im Ruderteam des Gymnasiums Bersenbrück aus. Im Rahmen des Zivilersatzdienstes engagierte er sich für Menschen mit Behinderungen in einem Waisenheim in Kairo. Von 2012-2013 war Herr Mecklenfeld Etagensprecher im selbstverwalteten Studentenwohnheim "Sielkamp". Seit 2002 ist er aktives Mitglied der Kolping-Familie Bersenbrück.

Wir fragen uns, wie Sie, lieber Herr Meckenfeld, dieses alles schaffen können, obwohl auch bei Ihnen ein Tag nur 24 Stunden haben dürfte. Den Bürgerpreis überreiche ich Ihnen mit einem Herzlichen Glückwunsch.

Marco Monecke

Gern stelle ich Ihnen nun Herrn Marco Monecke vor, der von Herrn Prof. Lindel für den Braunschweiger Bürgerpreis vorgeschlagen wurde.

Herr Monecke wurde 1990 geboren und ist heute also 24 Jahre alt. Sein Abitur legte Herr Monecke am Gymnasium in Groß Ilsede ab. Erfreulicherweise entschloss er sich dann, an der TU Braunschweig Chemie zu studieren. Herr Monecke erwies sich als hervorragender Student und beendete sein Bachelorstudium mit der Gesamtnote 1.4. Seine Bachelorarbeit schrieb er am Institut für Physikalische Chemie.

Im Masterstudium Chemie, das sich ab Wintersemester 2012/13 anschloss, entwickelte Herr Monecke ein besonderes Interesse an den Fächern Organische Chemie und Anorganische Chemie und steigerte seine sehr guten Studienleistungen noch, so dass auf dem Abschlusszeugnis nun eine 1,1 als Note steht und dies in Zeiten, in denen es zu jeder Vorlesung Modulabschlussklausuren gibt.

Seit April 2014 fertigte Herr Monecke im Bereich Organische Chemie im Arbeitskreis von Herrn Prof. Lindel seine Masterarbeit an. Der Titel lautet "Zur Synthese von Flustramin-Derivaten mit Alkin-Teilstruktur". Die Flustramine sind marine Naturstoffe aus Moostierchen der Nordsee mit prenylierter Indol-Teilstruktur. In Kooperation mit dem Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung hier in Braunschweig hatte die Arbeitsgruppe Lindel herausgefunden, dass synthetische Derivate gesteigerte antimikrobielle und auch zytotoxische Aktivität aufweisen. Allerdings kannte man den Wirkmechanismus nicht, und es galt, die Verbindungen für dessen Identifizierung zu funktionalisieren. Im Rahmen seiner Masterarbeit zeigte Herr Monecke die für die Wissenschaft essentielle Fähigkeit, dem Unbekannten nachzugehen, und er konnte auch überraschende Verbindungen aufklären und somit ein Stück zur Lösung der Frage beitragen. Für sein Masterstudium benötigte Herr Monecke 4 Fachsemester, zusammen mit dem Bachelorstudium also nur 10 Semester. Er wird nun ein Promotionsstipendium beantragen und konzipiert dafür gegenwärtig ein anspruchsvolles Projekt zur Totalsynthese des marinen Naturstoffs Cyanogramid. Daneben forscht er bereits experimentell im Arbeitskreis von Prof. Lindel mit Blick auf seine nun geplante Dissertation im Fach Organische Chemie.

Besonders hervorgehoben werden soll, dass sich Herr Monecke (trotz der vielen studienbezogenen Arbeiten) bereits seit 2008 intensiv als ehrenamtliches Mitglied in der Bereitschaft des Deutschen Roten Kreuzes in Peine engagiert.

Herr Monecke, herzlichen Glückwunsch zum Bürgerpreis, den wir Ihnen gern übergeben.

Christina Sandfort

Frau Sandfort studiert nach einem exzellenten Bachelor-Abschluss in den Fächern Germanistik und Biologie nun diese Fächer im Masterstudiengang für das Lehramt an Realschulen. Bemerkenswerterweise hat sie zugleich das Master-Studium "Kultur der technisch-wissenschaftlichen Welt" (KTW) aufgenommen, um "über den Tellerrand" des Lehramtsstudiums hinauszuschauen, Erfahrungen in anderen Disziplinen zu sammeln und Quervernetzungen zum Lehramtsstudium herzustellen. Dies beweist bereits sowohl das breite Interesse von Frau Sandfort an der Wissenschaft sowie der Wissenschaftsvermittlung als auch das intensive Streben nach persönlicher Weiterentwicklung.

Die Bachelor-Arbeit mit dem Thema "Das biologistische Weltbild der Inge Lohmark. Judith Schalanskys Bildungsroman "Der Hals der Giraffe"" wurde in der Germanistik als ausgezeichnete Leistung mit der Note "sehr gut" bewertet. Auch diese Arbeit zeigt die unzweifelhafte Begabung und das Engagement von Frau Sandfort, ihre im Studium in den verschiedenen Studienbereichen erworbenen Kenntnisse sinnvoll und produktiv, systematisch und zielgerecht zu verknüpfen.

In Lehrveranstaltungen überzeugt Frau Sandfort mit fundierten, konstruktiven und differenzierten Beiträgen. Die hohe analytische und kritisch-konstruktive intellektuelle Präsenz und Kompetenz gehen weit über ein übliches Maß hinaus und vereinen sich mit äußerster Leistungsbereitschaft, Aufgeschlossenheit und Flexibilität. In Gruppenarbeiten zeigt Frau Sandfort ein hohes Maß an Teamfähigkeit und Organisationstalent und trägt durch ihre Aufgeschlossenheit und Hilfsbereitschaft zu einem produktiven Arbeitsprozess und sehr guten Ergebnissen entscheidend mit bei.

Als studentische Mitarbeiterin wirkte Frau Sandfort an Lehrveranstaltungen, Exkursionen, Tagungsvorbereitungen und in Forschungsprojekten mit, wobei sie alle ihre Aufgaben gewissenhaft, zuverlässig und absolut professionell meisterte.

Ein besonderes außeruniversitäres, zugleich aber schulisches (insofern auch wieder studienbezogenes) Engagement zeigt Frau Sandfort in ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit als Mitarbeiterin des studentischen Präventions-Projektes "Mit Sicherheit verliebt". Dieses Projekt trägt zur Sexualaufklärung in der Schule in besonderer Weise bei, indem Studierende als Ansprechpartner für Schülerinnen und Schüler "ohne Hemmungen" durch schulische Gegebenheiten zur Klärung schülerrelevanter Inhalte, zur Prävention von HIV-Infektionen und zum Abbau von Stigmata fungieren.

Herzlichen Glückwunsch, liebe Frau Sandfort, mit den besten Wünschen für ein weiterhin interessantes und erfolgreiches Studium überreiche ich Ihnen auf Vorschlag von Frau Prof. Looß den Braunschweiger Bürgerpreis.

Jonna Wagner

Der nächste Bürgerpreis wird auf Vorschlag von Herrn Prof. Thomas Dockhorn an Frau Jonna Wagner verliehen.

Frau Wagner ist in Tokio geboren und bis zum 8. Lebensjahr in Cambridge aufgewachsen. Dann ist sie mit fünfzehn für ein Jahr in Beijing zur Schule gegangen. Somit hat Frau Wagner bereits in jungen Jahren eine "internationale Karriere" vorzuweisen, um die sie mancher Erwachsene geradezu beneiden würde. Quasi "nebenbei" erwarb sie hier auch ihre umfangreichen sprachlichen Fähigkeiten, so dass sie neben ihrer Muttersprache auch Englisch und Mandarin fließend spricht.

Das Abitur mit 1,0 abgelegt und den Bachelorstudiengang Umweltingenieurwesen in der Regelstudienzeit mit Bravour absolviert, nebenbei noch zahlreiche Auszeichnungen beim Bundeswettbewerb Fremdsprachen, mit ihrer Schul-Robotikgruppe im Erfinderwettbewerb der TU Hamburg-Harburg oder beim MacGyver Ideenwettbewerb der TU Braunschweig für die „emotional überzeugendste Maschine" erhalten, scheint Frau Wagner wirklich jede Herausforderung, die ihr begegnet, mit Leichtigkeit und großem Erfolg zu meistern.
Doch trotz ihrer umfänglichen Interessen, herausragender Leistungen und ihrer offensichtlich vielschichtigen Begabung, hat sich Frau Wagner ihre "Erdung" und ihr persönliches Engagement für andere Menschen und Interessen abseits schulischer und studentischer Höchstleistungen bewahren können. So engagiert sie sich beispielsweise seit Jahren aktiv beim Deutschen Youth For Understanding Komitee, im Deutsch-Chinesischen Jugendaustausch sowie in der Begleitung chinesischer Studierender an unserer Carolo-Wilhelmina. Ihren Ausgleich im Privaten schafft sich Frau Wagner zudem durch zahlreiche sportliche Aktivitäten und das Klavierspielen –und sie hat uns verraten, dass ihr besonders die Klavierliteratur von Scott Joplin am Herzen liegt.
Ich freue mich außerordentlich für und mit Jonna Wagner, dass wir ihr heute den Braunschweiger Bürgerpreis 2014 verleihen dürfen und wünsche dieser hochmotivierten, vielfältig interessierten und äußerst engagierten beeindruckenden jungen Persönlichkeit, dass sie sich ihre Offenheit und ihr Interesse für die spannende Vielfalt des beruflichen und privaten Lebens und ganz besonders auch ihre ausgeprägte "Bodenhaftung" erhalten möge.

Gern überreiche ich Ihnen, Frau Wagner, den Braunschweiger Bürgerpreis, herzlichen Glückwunsch.